Für die Darstellung eines Charakters – egal ob Du allein oder mit vielen unterwegs bist – benötigt Dein Zelt meist noch etwas an Anpassung, vor allem, wenn Du nicht im historischen LARP unterwegs bist. Dein Charakter gehört einem bestimmten Volk (bspw. Wikinger, Kelten, Amazonen) oder einer Fantasy-Rasse (bspw. Elf, Zwerg, Oger) an. Zudem übt ein Charakter meist einen bestimmten Beruf aus und gehört daher bei einer Con meist einer gewissen Gilde an. All dies hat nicht nur Auswirkungen auf Deinen Charakter selbst, sondern auch auf Deine Ausrüstung und in diesem Sinne auch auf dein LARP-Zelt.
Es ist daher empfehlenswert ein recht einfaches Zelt zu wählen und es selbst zu modifizieren. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die wir Dir kurz vorstellen möchten.

Der wohl sinnvollste Weg Dein LARP-Zelt anzupassen, ist das Verwenden von verzierten Stoffbahnen, die Du von außen an Deinem aufgebauten Zelt anbringst. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: Du kannst sie austauschen, verändern oder einfach ganz weglassen, sollte Dir das Design nicht mehr gefallen oder falls Du einen anderen Charakter spielen möchtest.

Deine Stoffbahnen kannst Du färben, anmalen, besticken. Du kannst Wappen applizieren oder den Stoff auf alt trimmen. Die Möglichkeiten sind schier unendlich und an dieser Stelle zeigt sich ein weiterer Vorteil dieser Form der Zeltverzierung: Einzelne Stoffbahnen lassen sich viel leichter bearbeiten, beispielweise wenn Du sie einfärben möchtest. Ein ganzes Zelt bekommst Du nur schwerlich in einen Färbebottich. Außerdem sind Zelte oft bereits vorimprägniert, sodass sie sich nicht färben lassen.

Wenn Du am LARP-Zelt direkt arbeiten möchtest, solltest Du einige Dinge beachten.

Möchtest Du etwas an Dein Zelt annähen/applizieren, achte darauf, dass es trotzdem wasserdicht bleibt. Das erreichst Du beispielsweise, indem Du (doppelte) Kappnähte und gewachstes Garn verwendest. Das wäre die historisch korrekte Variante und sieht gut aus. Kappnähte haben zusätzlich den Vorteil, dass sie sehr viel aushalten, denn das müssen sie bei einem Zelt. Der Nachteil ist aber, dass sie wahrscheinlich von Hand genäht werden müssen, denn der robuste Stoff der Zeltplane übersteigt gerne das Leistungsvolumen einer Nähmaschine. Spielt der historische Hintergrund keine Rolle, dann kannst Du auch normale Nähte anbringen und diese hinterher mit einem Naht Tape abdichten. Das Resultat sieht in den meisten Fällen nicht so schön aus, wäre aber beispielsweise für ein Endzeit-LARP passend.

Du kannst Dein Zelt alternativ auch bemalen. Seit geraumer Zeit streiten sich die Gemüter, ob sich dies für historisches LARP eignet, da die ältesten erhaltenen Funde von Zeltplanen auf das 16./17. Jahrhundert zurückgehen und diese nicht bemalt, sondern mit Applikationen und gefärbten Stoffstücken verziert sind. Auf der anderen Seite ist der Textildruck (zumindest ab dem Hochmittelalter) ein gängiges Verfahren. Für die Viskosität wurden die bereits bekannten Färbemittel mit einer Mixtur aus Gummi Arabicum (ein Harz) und Eiklar angemischt.  Dennoch solltest Du Dich fragen, ob es sich Dein Charakter standesgemäß leisten konnte, sein Zelt zu färben / anzumalen. Einige Farben wie Zinnoberrot oder Lapislazuli wurden sehr teuer gehandelt. Bitte beachte auch, dass Dein LARP-Zelt trocken, sauber und unbehandelt sein sollte, bevor Du mit dem Malen beginnst.